MO Campus: Sanitärplaner und Bauherr
- Autor: Heinz Kaiser
- Fotos: Haiko Diehl, Sarah Larissa Heuser
Das 2022 bezogene Studierendenwohnheim MO Campus in Bonn setzt auf vorgefertigte Installationswände von TECE, mit denen der ausführende SHK-Betrieb beste Erfahrungen gemacht hat. Im Gespräch: Benno Franke, Geschäftsführer der Radiator Haustechnik Bonn GmbH, und Dr. Bernd Bach, Vorstand der Carl Richard Montag Förderstiftung, die das Projekt als Bauherr verantwortet.
Benno Franke, Geschäftsführer der Radiator Haustechnik Bonn GmbH
Dr. Bernd Bach, Vorstand der Carl Richard Montag Förderstiftung
Die Radiator Haustechnik Bonn GmbH hat beim MO Campus auch die Sanitärplanung durchgeführt. Wie sind Sie diese Aufgabe angegangen?
Franke: Wir haben zunächst die planungstechnischen Schnittmengen mit den Architekten abgesprochen. Aufgrund der wiederkehrenden Grundrisse waren vorgefertigte Installationswände in diesem Fall sinnvoll: Schätzungsweise spart man pro Bad circa ein bis zwei Arbeitstage – alles ist ja vorgefertigt und muss nicht mehr vor Ort passend gemacht werden. Bei mehr als fünfzig Bädern im MO Campus ist das eine ganze Menge. Wir haben den Architekten daraufhin die Modulbauweise mit TECEsystem als gutes System präsentiert und sie damit überzeugt.
Das klingt nach einer konstruktiven Zusammenarbeit. Warum war es Ihnen als Bauherr wichtig, dass sich die Architekten, Planer und Ausführenden möglichst frühzeitig intensiv austauschen?
Bach: Die zwei Solitäre des MO Campus waren die Schlussbausteine unseres gesamten Stiftungscampus, und das Zeitfenster zur Fertigstellung war sehr eng. Im Interesse aller Beteiligten haben wir deshalb von Anfang an eine intensive Zusammenarbeit forciert, wie es eigentlich jeder ambitionierte Bauherr tun sollte. Das Ergebnis war eine ausgereifte sowie zeit- und kostensparende Planung.
Lösungen für ein zeit- und kosteneffizientes Bauen werden stark diskutiert. Inwiefern bieten Vorfertigung und Modulbau hier ein großes Potenzial?
Franke: Allein die kürzere Montagezeit senkt die Arbeitskosten, denn unsere Monteure haben vor Ort nur noch wenige Anschlusspunkte zu berücksichtigen, die auf Dichtigkeit zu prüfen sind. Und die Vorfertigung mit ihrer präzisen Zeitplanung kann Bauen natürlich auch effektiver machen – nach dem Motto: Zeit ist Geld. Ein sicherer Planungshorizont und Qualitätskontrolle bereits auf Seiten der Zulieferer: Das sind schon Faktoren, die die Abläufe am Bau positiv beeinflussen können.
Bach: Das stimmt, die Vorteile der Modulbauweise liegen auf der Hand. Mit einer guten Planung und sauberen Ausbauprozessen konnten wir auch beim MO Campus Zeit und Kosten sparen und gleichzeitig eine hohe Ausführungsqualität erzielen.
Hatten die vorgefertigten Installationswände weitere praktische Vorteile auf der Baustelle?
Franke: Ja, die fertige Unterkonstruktion hilft auch dem Trockenbauer weiter, der sogleich mit dem Verschließen der Wand beginnen kann. Bei der herkömmlichen Bauweise würde noch die Konstruktion zur Beplankung der Vorwandmodule hinzukommen, die ist bei Vorfertigung bereits erfolgt. Außerdem ist alles vor Anlieferung werkseitig geprüft.
Wäre es da nicht sinnvoll, serielle Vorfertigung gerade im Bereich der TGA generell von vornherein mitzudenken?
Bach: Viele ausführende Firmen haben mittlerweile sehr gute Planungsabteilungen, die die Vorteile einer Modulbauweise berücksichtigen. Auch bei unseren Projektentwicklungen ist die Prüfung und potenzielle Berücksichtigung von Standardbauteilen und seriell vorgefertigten Elementen fester Bestandteil und Vorgabe im Planungsprozess.
Warum führt künftig kein Weg mehr am Bauen mit seriell vorgefertigten TGA-Elementen vorbei?
Franke: Für den Geschosswohnungsbau und größere Bauvorhaben, die gleich aufgebaut sind, gilt diese Aussage auf jeden Fall. Überall dort, wo mit einer gleichbleibenden Etagenstruktur geplant wird, kommt Modulbauweise definitiv infrage. Die gute Planung der Module vereinfacht uns als ausführendem Betrieb und den Monteuren die Arbeit. Durch die geringeren Probleme ist die Arbeit insgesamt wesentlich entspannter und stressfreier – und macht demzufolge mehr Spaß.
Für welche Gebäudetypologien ist das modulare, serielle Bauen prädestiniert?
Bach: Bauteile mit hohem Wiederholungsfaktor, beispielsweise im Sanitärbereich von Hotels, oder eben auch beim studentischen Wohnen erfüllen eine wesentliche Voraussetzung für die serielle Fertigung. Sind die räumlichen Zuschnitte und Strukturen hingegen sehr individuell, passen modulare Bauweisen eher nicht: so etwa in modernen Schulen mit vielfältigen Raumkonzepten.
Weitere Informationen zum MO Campus
Sanitärplaner und Bauherr
Radiator Haustechnik Bonn GmbH
radiator-bonn.de
An der Ziegelei 4, 53127 Bonn
Der Innungs-Fachbetrieb für Heizungs-, Lüftungs-, Kälte- und Sanitärtechnik ist ein Familienunternehmen in vierter Generation und beschäftigt rund 30 Mitarbeitende. Das Portfolio umfasst den kompletten Bereich der Haustechnik
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